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schulhof
Schon lange ist der eintönige, zu einem großen Teil asphaltierte Schulhof den Lehrern und Eltern ein Dorn im Auge.

„ Unser Schulgelände soll grüner, vielfältiger, lehrreicher, lebensfroher und kindgerechter werden ,“ darin waren sich alle Anwesenden der vergangenen Frühjahrssitzung des Förderkreises NaturHeimat Müden/Örtze e.V. Projektgruppe: Freunde der Grundschule Müden/Örtze einig.

Während der anschließenden Diskussion wurden auch schnell die Auswahlkriterien festgelegt. Für alle war klar, es sollen bewusst keine fertigen Spielgeräte zum „Spielkonsum“ angeschafft werden. Vielmehr soll die Fantasie der Kinder angeregt und sollen die Urbedürfnisse wie z.B. verstecken und klettern befriedigt werden. Auch das Lernen darf auf einem Schulgelände natürlich nicht zu kurz kommen, so soll selbstverständlich auch der Unterricht von unserem Vorhaben profitieren. Zunächst fiel es uns nicht leicht alle Kriterien miteinander zu verknüpfen. Doch dann lag die Lösung ganz einfach und so nahe liegend auf der Hand:

Heimische Gehölze und Sträucher als grüner Rückzugs- und Entdeckungsraum.

Jeder Busch beherbergt Vögel, Spinnen und Insektenarten. Für die Bienen unseres örtlichen Imkers, der immer gern für den Sachkundeunterricht zur Verfügung steht, Nahrung und Honiggrundlage. Für den Kunstunterricht, beim Werken, Kochen und Musizieren fanden sich sogleich zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten und Sachverhalte, die nun direkt am Beispiel vermittelt werden könnten. Ausschließlich heimische Pflanzen sollen Verwendung finden, denn es besteht erfahrungsgemäß viel Unwissenheit über deren Bedeutung für Vögel und Kleinlebewesen. Leider geht gerade auch in unserem ländlichen Raum das Wissen über diese Zusammenhänge immer mehr verloren. In den Gärten der umliegenden Neubaugebiete finden sich kaum Holunder, Eberesche oder Haselnuss, die auf mehreren Stockwerken Lebensraum und Nahrungsquelle bieten. Ein sinnvoller Schritt ist es daher, auf dem Schulgelände eine Auswahl heimischer Pflanzen zu etablieren, damit die Kinder hier am Beispiel lernen und erfahren können. Die an der Pflanzung beteiligten Kinder werden das heranwachsen ihrer Büsche und Sträucher erwartungsvoll beobachten und ihren Erfahrungsschatz weitergeben. In den kommenden Jahren, wenn die Sträucher üppig gedeihen, bieten sich viele weitere Einsatzmöglichkeiten mit denen wirklich alle Sinne angesprochen werden können.

Die finanzielle Förderung macht unser Vorhaben heimische Sträucher zu pflanzen und damit das Wissen um die natürlichen Zusammenhänge zu erhalten und auszubauen durchführbar.

Wenn der erste Schritt erfolgreich getan ist, so erhoffen wir uns, lassen sich in Zukunft sicher noch weitere Veränderungen nach und nach durchführen. Soweit unsere Überlegungen zur Umgestaltung des Schulgeländes.
Eine Förderung unseres Vorhabens bei anderen Stellen ist nicht beantragt.

Als Gruppenleitung der Freunde der Grundschule übernahm Rita Euhus sodann die weitere Planung.
Ihre weiteren Überlegungen galten der Durchführung des Projektes.

Um möglichst viele Ideen aber auch Einwände und Befindlichkeiten zu berücksichtigen, führte sie zahlreiche Gespräche mit Eltern, Lehrkräften und Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde. Nach der Auswertung der gesammelten Argumente kam sie zu dem Ergebnis, dass sich der ca. 6 m x 15 m große Platz zwischen Sand/Kletterbereich und Fußballtor für eine Neupflanzung am besten eignet. Dieser in Zukunft hoffentlich üppig grüne Ort trennt wie eine Insel die Aktivspielbereiche und bietet den Kindern dann neue Rückzugs – und Entdeckungsmöglichkeiten. Der Name „Grüne Insel ergibt sich somit ganz selbstverständlich, denn außer ein paar einzel stehenden Bäumen, der Buchenhecke und wenigen Büschen am Zaun bietet das Schulgelände keine weiteren Strauchanpflanzungen.

Bolzplatz
Das Foto zeigt den beschriebenen Platz zwischen Fußballtor und Sandbereich.

Hier wurde bereits im vergangenen Herbst vom Lions Club ein junger Kastanienbaum gepflanzt. Die Sandkastenbegrenzung endet 3m vor dem Zaun unter einer großen Erle. In dieser „ruhigen“ Nische erobert das Gras bereits den Sandbereich, ein ideales Plätzchen für unser Vorhaben, denn hier werden nur die allernötigsten Pflegemaßnahmen seitens der Gemeinde betrieben. Die Pausenaufsicht kann den Platz vom Gebäude aus gut einsehen und auch die weiter links gelegene Rasenfläche bleibt für Teamspiele erhalten.

In Absprache mit der Schulleitung ist geplant, dass die zwölf Hortkinder aus allen Klassenstufen mit ihren Erzieherinnen und der Antragstellerin die Pflanzungen und Gestaltungsaufgaben zur „Grünen Insel“ vornehmen und dadurch schon automatisch zu Multiplikatoren in ihren jeweiligen Gruppenverbänden werden. Denn was mit den eigenen Händen erschaffen wurde, macht stolz, wird sorgsam behandelt und regt zu lebhaftem Erfahrungsaustausch an.

Zur Durchführung unseres Projektes „Grüne Insel“ haben bereits viele Eltern begeistert ihre Hilfe und Sachspenden in Form von Mutterboden, Hackschnitzeln und Holzschildern mit Pfahl angeboten, so dass Rita folgende Zeitplanung und Organisationsstruktur entwickeln konnte:

Naturschutzwoche für Kinder 7.11. – 15.11.2015

Tag

Uhrzeit

Maßnahme

Samstag

07. November

ca. 10 – 13 Uhr

Vorbereitungsarbeiten der Eltern:

schwere Erdarbeiten durchführen, tiefe Pflanzlöcher graben, Pflanzen von der Baumschule holen, Mutterboden und Hackschnitzel herbeischaffen,

die Sträucher zunächst in Erdkuhle einschlagen,

Mo – Fr

09. – 13.Nov

täglich

14.30 – 16 Uhr

Durchführungsarbeiten der 12 Hortkinder mit Erzieherinnen und Antragstellerin:

Sträucher pflanzen, Pflanzlöcher schließen,

gießen, Erdabdeckung,

Bei zu schlechtem Wetter werden wetterfeste Namenschilder aus Holz für die Sträucher angefertigt.

Samstag

14. November

ab 10 Uhr

ggf. Nachbereitungsarbeiten durch die Eltern

 

Im nächsten Schritt wählte Rita nach den Empfehlungen aus dem Buch „Holunderschule“ von Heinrich Benjes geeignete Gehölze aus und sprach mit dem Betreiber der nahe gelegenen Baumschule.
So entstand der folgende Pflanzplan:

pflanzplan
Pflanzplan

Die Preisaufstellung ist der folgenden Übersicht zu entnehmen:

Kosten
Kostenaufstellung

Die Kosten für alle Pflanzen betragen zusammen: 115,80 €

Diese Summe wird nun komplett von der Niedersächischen Bingo-Umweltstiftung übernommen! Herzlichen Dank dafür!


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Post Author: Förderkreis